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Der Takt

Der Takt (von lat. tactus „Berührung, Stoß“) bezeichnet in der Musik eine Gruppierung von Schlägen gleicher Notenwerte. Aneinandergereihte Takte enthalten daher immer dieselbe Gruppierung von Schlägen, also eine regelmäßige Abfolge. Dies schließt nicht aus, dass die Taktart innerhalb eines Musikstückes geändert wird, bei Tanzmusik ist dies jedoch unmöglich.

Mehrere Schläge mit gleichem zeitlichem Abstand werden also zu Takten zusammengefasst, wobei der erste Taktschlag eines Taktes stets etwas betont (d. h. lauter gespielt) wird. Diesem ersten Taktschlag kommt beim Tanzen eine besondere Bedeutung zu.

Der Takt dient als gedachtes, grundlegendes Rahmenwerk für die tatsächliche Musik. Durch deren wechselnde Notenwerte, die mit den Zählzeiten des Taktes zusammenfallen oder aber von ihnen abweichen, entstehen dann die Rhythmen eines Musikstücks.

Die Taktart definiert sich dadurch, wie viele gleiche Noten eines Notenwertes zusammengehören. Die Taktart wird immer als Bruchzahl mit dem Zähler oben und dem Nenner unten angegeben. Der Zähler gibt die Anzahl der gleichen Noten eines Notenwertes in einem Takt an. Der Nenner gibt den Notenwert (also die Notendauer) dieser gleichen Noten an.

Somit enthält der 4/4-Takt vier Viertelnoten, der 3/4-Takt drei Viertelnoten, der 2/2-Takt zwei Halbenoten, der 6/8-Takt sechs Achtelnoten, usw.

Es sind somit viele verschiedene Taktarten möglich. Man unterscheidet in:

1. einfache, gerade Takte (2er Takte) haben eine gute (schwere, betonte) und eine schlechte (leichte, unbetonte) Taktzeit. z.B.: 2/8, 2/4 und 2/2

2. einfache, ungerade Takte (3er Takte) haben eine gute (schwere, betonte) und zwei schlechte (leichte, unbetonte) Taktzeiten. z.B.: 3/8, 3/4 und 3/2

3. zusammengesetzte, gerade Takte (4er Takte) haben zwei gute (schwere, betonte) und zwei schlechte (leichte, unbetonte) Taktzeiten. z.B.: 4/8, 4/4 und 4/2

4. zusammengesetzte, ungerade Takte (6er Takte) haben zwei oder mehrere gute (schwere, betonte) und mehrere schlechte (leichte, unbetonte) Taktzeiten. z.B.: 6/8, 6/4 und 6/2

 

Für den Tänzer ist es nun sehr wichtig:

1. mit dem Startfuß genau mit dem ersten Taktschlag eines Taktes mit dem Tanz zu beginnen. Bei manchen Tänzen ist es aber egal, bei welchem Taktschlag man beginnt, es kann ein beliebiger Taktschlag sein, z.B. beim Foxtrott.

2. mit den Tanzschritten immer "im Takt" zu bleiben, das heißt die Schritte immer synchron mit der Musik zu setzen. Abweichungen von diesem Zeitmaß machen sich in Form von unrunden Bewegungen bemerkbar, sind für den Tänzer anstrengend und für die Zuseher sehr schön anzusehen.

In der Regel wird zu jedem Taktschlag ein Schritt oder eine Schrittpause gesetzt. Häufig wird auch ein Taktschlagzeitraum in zwei Hälften unterteilt, sodass zwei Schritte innerhalb eines Taktzeitraumes gesetzt werden. Diese werden auch als Quick-Schritte im Gegensatz zu den normalen Slow-Schritten bezeichnet. Es sind daher immer zwei Quick-Schritte im Zeitraum eines Slow-Schrittes auszuführen. Typisches Beispiel dafür sind der Wechselschritt des Cha-cha-cha (Zählweise: slow - slow- quick- quick- slow) oder der Wechselschritt des Jive (Zählweise: slow - slow - quick - quick - slow - quick - quick - slow). Beispiel einer Schrittpause ist der erste "Schritt" einer Rumba (Zählweise: pause - slow - slow - slow).

In der Regel werden innerhalb eines Taktes genausoviele Tanzschritte beim Taktschlag gesetzt wie die Taktart Schläge aufweist, d. h. wie der Zähler der Taktart angibt. So werden z.B. beim Wiener Walzer als 3/4-Takt in einem Takt genau drei Schritte zu jedem Taktschlag getanzt, dann wiederholt sich die Schrittfolge - wenn auch in etwas abgewandelter Form - wieder im nächsten Takt.

Es gibt aber auch Tänze, bei denen innerhalb eines Taktes weniger oder mehr Tanzschritte beim Taktschlag gesetzt werden, bis die Schrittfolge wiederholt wird. So werden z.B. beim Foxtrott als 4/4-Takt in einem Takt nur drei Schritte beim Taktschlag statt vier gesetzt (es werden vier wirkliche Schritte ausgeführt, jedoch beim dritten Taktschlag zwei Quick-Schritte, Zählweise: slow - slow - quick - quick). Daraus resultiert eine Verschiebung der Tanzschrittfolge um jeweils einen Taktschlag von einem zum nächsten Takt. Dies ist nur dann möglich, wenn der Rhythmus des Musikstückes gleichmäßig ist. Deshalb ist der erste Taktschlag bei Foxtrott-Musikstücken nicht besonders ausgeprägt, denn man kann bei jedem beliebigen Taktschlag beginnen.

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